1. Mercedes V Club Deutschland e.V.

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Wochenendbericht Der Rallye Aicha des Gazelles 2012

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Bericht vom Wochenende: 24.03 – 25.03.2012

Etappe 3 – die erste Marathonetappe

Das frühmorgendliche Briefing dauert diesmal etwas länger, denn am Freitag ist das kanadische Team 100 mit ihrem Isuzu D-max schwer verunglückt. Das Auto ist Totalschaden, den Gazellen Josée Roberge und Julie Vivier geht’s aber Gott sei Dank gut. Der Sport Direktor Jean-Pierre Berthet wiederholte nochmals die Sicherheits Regeln der Rallye und die Sicherheits Prozeduren, die die Gazellen im Notfall unbedingt befolgen müssen. Dies geht auch einher mit der Stallorder

aus Stuttgart für unsere Gazellen: Kein Risiko eingehen!! Insbesondere heute nicht – den heute geht’s in die berüchtigten Merzouga Dünen in denen vergangenes Jahr der kurze Sprinter durch einen Fahrfehler einen leichten Unfall erlitten hat, der aber am Ende die Disqualifikation für unser letzt jähriges Team James/Ortola bedeutete.

Erschwerend für alle: In der Nacht hat es – äusserst selten in dieser Region Nord Afrikas - wie aus Kübeln geregnet. Alles ist Matsch und der Sand der Dünen hat es heute richtig in sich. Alle – selbst die Profis unter den Teams – fahren sich hoffnungslos fest und viele Teams stecken in dieser Misere noch bis Sonntag Nacht ohne einen Meter vorwärts zu kommen und bis sie dann von der technischen Unterstützungstruppe erlöst und aus der matschigen Sandwelt herausgezogen wurden.

Es gibt zwei Routen, für die 4x4 Kategorie diese Dünenwelt zu durchfahren und nachdem Christina und Coralie sich mit dem kurzen Sprinter mehrfach fürchterlich festgefahren und sich aber selbst wieder befreit haben, beschlossen sie die Alternativroute zu nehmen, die der Route der Crossover Kategorie fast gleichkommt. Im Nachhinein betrachtet – ein weiser Entschluss, der allerdings einige Strafpunkte mit sich bringt, jedoch Fahrzeug und Pilotinnen keinem unnötigen Risiko aussetzt und den Beiden blieb letztendlich das Schicksal vieler Teams erspart, die in dieser unwirtlichen Dünenlandschaft bis Sonntag Nacht ausharren mussten. Bei Ihrem Ausbruch aus den Dünen, haben sie  - ganz gemäß dem Gazelles Spirit -  auch noch ein Dacia Team mit der Seilwinde aus der gleichen Misere befreit.

Danach hat Team 137 einen sauberen Kurs gefahren – eng an der Ideallinie. Kurz vor Checkpoint 9 haben sie es mit der Ideallinie sehr wörtlich genommen und sind mit dem Sprinter einen Steilhang hinaufgefahren, den kein anderes Team der 4x4 Kategorie erklommen hat, um den direkt dahinterliegenden Checkpoint zu erreichen. Vor Checkpoint 10 berichtet Coralie von einer flachen Hochebene, bei der man 40 Kilometer weit keinen Anhaltspunkt zur Navigation hatte – allein mit dem Kompasskurs und der Ansage an Christina jetzt schnurgerade zu fahren, haben es die beiden geschafft punktgenau diesen Checkpoint zu erreichen. Schäden hatte der Sprinter während der ganzen Tortur keine und Christina und Coralie sind bereits gegen 16:30 Ortszeit am Sonntag Nachmittag in Biwak 2 eingefahren. Sie haben sich von Platz 37 auf 34 vorgearbeitet.

Crossover Kategorie:

Team 320.

Bei Marie merkt man dass sie beim Fahren im Sand schon richtig Erfahrung hat. Man muss den Dreh raus haben und mit der richtigen Geschwindigkeit durch die Sanddünen fahren, dann gleitet man fast darüber. Stehen bleiben oder zu langsam, zieht mit Sicherheit eine stundenlange Schaufelei nach sich. Vor CP 6 haben Marie und Susanne den kürzesten Weg gewählt, der durch ein Qued – einen alten Wasserlauf - direkt hindurchführte. Das war leider ein Fehler – Rückwärts wieder zurück und schweisstreibende Grabarbeit war die Folge. Bei Einbruch der Dunkelheit waren die Beiden kurz vor CP 6 – die beiden haben dann allein in der Wüste übernachtet. Die berüchtigte Steinwüste mit den gemeinen spitzen Steinen hat ihnen dann vor CP 9 noch einen Reifenschaden beschert. Beide sind auch gegen 16:30 am Sonntag Nachmittag im Biwak 2 angekommen. Sie haben sich von Platz 6 auf 5. Bei der Etappenwertung liegen die beiden auf Platz 1 – Sehr gut – weiter so!.

Team 319:

Die beiden Neulinge Daniela und Julia haben bei dieser Etappe gezeigt, dass sie jetzt den Bogen raus haben. Sie haben meistens das Feld angeführt und sind eng an der Ideal Line gefahren. Der Reifenschaden kurz vor CP 11 war schnell behoben, übernachtet haben die beiden in einer großen Gruppe bei CP 6, der dann im Morgengrauen eröffnet und gleich abgestempelt wurde. Die beiden sind vor den Anderen gegen 16:00 abgekämpft aber stolz und glücklich im Biwak angekommen. Sie haben sich von platz 5 auf 4 vorgearbeitet und haben auch die Etappenwertung mit Platz 4 belegt.

Die beiden Vitos haben die Tortur mit Bravour durchgehalten und sind schadfrei im Biwak 2 angekommen.

In die beiden Vitos – wie in alle anderen Fahrzeuge der Crossover Kategorie - sind in Paris von Logica Datalogger an die Diagnosedose angeschlossen worden, die zum einen, das ökonomische Verhalten des Fahrers durch mehrere Datenabgriffe ermittelt als auch den Verbrauch des Fahrzeugs. Beide Vitos mit dem neuen OM 651 zeigen hier ihre Vorteile zur Konkurrenz. Anreiz ist hier, die Halbierung der Strafkilometer wenn Fahrer und Fahrzeug hier unter bestimmten Limits bleiben.

Das führende Team im Crossover Segment Sylvie Husson und Sophie Goset vom Team Laposte auf Dacia Duster hat sich vor CP 6 derart festgefahren, dass sie den technischen Notdienst rufen mussten, der sie aus der Misere herausgezogen hat. 200 Strafpunke und den Verlust der Führungsposition waren damit für die Gazellen fällig.

Das Private Unimog Team

Team 217:

In der Dünenwelt von Merzouga war das ‚Wüstenschiff’ für viele der Retter in der Not, unzählige Fahrzeuge wurden von der Unimog Besatzung aus dem Sandhaufen herausgezogen. Allerdings fuhr er sich dann auch mal fest und dieses Ungetüm aus dem Sand herauszubuddeln, macht nur begrenzt Spass. Übernachtet hat das Team dann bei CP 6 und hat leider, bedingt durch einige Navigationsfehler, den CP 7 erst gegen 18:00 Uhr erreicht, damit waren die Cp’s 8 und 9 in der verbleibenden Zeitleiste nicht mehr erreichbar. Das Team hat dann den direkten Weg zum Biwak genommen, wo sie gegen 21:00 Uhr eintrafen. Durch das Fehlen einiger Checkpoints sind sie von Platz 13 auf Platz 25 zurückgefallen.


Ausser dem verunfallten Team 100 sind jetzt bereits 13 weitere Teams duch technische Ausfälle usw. auf ‚Hors Classement’ gesetzt, dh. Sie sind aus der Wertung ausgeschieden.


VAN/EGW Presseteam/Konzelmann

 

 

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